Metalle pro Klima Hintergrundgespräch: Recycling in der Metallindustrie
Recycling ist aus umwelt- und klimapolitischer Sicht von herausragender Bedeutung und gehört zu den Kernkompetenzen der Metallindustrie. Durch das Recycling von Materialien müssen weniger Rohstoffe abgebaut werden, wodurch die natürlichen Ressourcen der Erde geschont werden. Gleichzeitig spart man durch Recycling effektiv Treibhausgasemissionen ein, welche bei der für die Rohstoffgewinnung notwendigen Energieerzeugung freigesetzt würden.

Abgeordnete Annalena Baerbock, Bündnis 90/ Die Grünen und Franziska Erdle, Hauptgeschäftsführerin WVMetalle
Aufgrund der Bedeutung und Aktualität des Themas hat Metalle pro Klima (MpK) gemeinsam mit Annalena Baerbock, MdB und Sprecherin für Klimapolitik der FraktionBündnis90/DIE GRÜNEN zu einem Hintergrundgespräch mit Abgeordneten, Ministeriumsvertretern und MpK-Mitgliedsunternehmen eingeladen, um sich über Recycling in der Nichteisen-Metallindustrie auszutauschen. Die Unternehmensvertreter legten zunächst mit Praxisbeispielen dar, durch welche innovativen Verfahren sie Recyclingaktivitäten betreiben. Zugleich untermauerten sie damit den hohen Stellenwert der Ressourceneffizienz in ihrer täglichen Arbeit. Einigkeit herrschte bei allen Teilnehmern darüber, dass die NE-Metalle beim Thema Recycling vorbildlich sind. NE-Metalle haben den großen Vorteil, dass sie ohne Qualitätsverlust immer wieder dem Kreislauf zugeführt werden können. Bei einigen Metallprodukten, wie z.B. Getränkedosen, liegt die Recyclingquote in Deutschland bei 99%. Einer Studie des Öko-Instituts e.V. zu Folge hat Metallrecycling allein im Jahr 2014 mehr als 7 Mio. Tonnen CO2 eingespart. Das Klimaschutzpotenzial des gesamten anthropogenen Metalllagers (Aluminium, Kupfer, Zink, Blei und Nickel) wächst bis 2050 auf 634 Mio. Tonnen CO2.

Hintergrundgespräch Metalle pro Klima zum Thema Recycling
Doch um das Potenzial des Metalllagers bestmöglich auszuschöpfen, müssen die noch bestehenden Herausforderungen angegangen werden. In der Diskussion erörterten die Teilnehmer politische Handlungsoptionen, die dazu beitragen, die Kreislaufführung bei NE-Metallen weiter zu erhöhen. Hierzu gehört insbesondere die Bekämpfung illegaler Schrott- und Abfallexporte aus der EU. Des Weiteren muss die Politik beachten, dass Recycling energieintensiv ist und daher finanzielle Ausgleichsregelungen notwendig sind, damit Recycling nicht aufgrund von Energiemehrkosten vermieden wird. Außerdem muss das Recycling stärker im Rahmen der EU-Ökodesignrichtlinie berücksichtigt werden. Denn durch effiziente Designvorgaben wird sichergestellt, dass künftig NE-Metalle möglichst vollständig aus dem anthropogenen Lager gelöst werden können. Weitere Informationen dazu finden Sie in den Positionspapieren der WVMetalle zum Thema Recycling und Kreislaufwirtschaft. Weitere Fotos vom Frühstück finden Sie auf Flickr.