Glossar
Absorber
Wichtiger Bestandteil von Solarkollektoren; in der Regel „Finnenrohre“, d. h. Kupferrohre, an denen schmale Kupferstreifen angeschweißt sind. Die meisten Absorber sind schwarz, was an einer selektiven Beschichtung aus Schwarzchrom, Schwarznickel oder Titanoxid liegt. Diese dunkle Beschichtung nimmt die Sonnenergie besonders wirksam auf. Die aufgenommene Energie wird in Wärme umgewandelt, die mit Hilfe der guten Leitfähigkeit des Kupfers an die sogenannte Absorberflüssigkeit (meist ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel) übertragen wird.
Aluminiumelektrolyse
Zur Herstellung bzw. Gewinnung von Aluminium wird das Elektrolyseverfahren „Schmelzflusselektrolyse“ angewandt, bei dem kein wässriges Medium, sondern eine heiße Salzschmelze als Elektrolyt dient.
Audit
Als Audit (von lat. „Anhörung“) werden allgemein Untersuchungsverfahren bezeichnet, die dazu dienen, Prozesse hinsichtlich der Erfüllung von Anforderungen und Richtlinien zu bewerten. Dies erfolgt häufig im Rahmen eines Qualitätsmanagements. Die Audits werden von einem speziell hierfür geschulten Auditor durchgeführt.
Bauxit
Der Rohstoff für die Aluminiumgewinnung ist Bauxit, das zu 90 Prozent in den Ländern des Tropengürtels vorkommt. Hauptfördergebiete sind Australien, Westafrika, Jamaika und Brasilien.
Best Practice
Der Begriff Best Practice (wörtlich: bestes Verfahren, freier: Erfolgsrezept), auch „Erfolgsmethode“ genannt, stammt aus der angloamerikanischen Betriebswirtschaft. Wenn ein Unternehmen nach Best Practice vorgeht, setzt es bewährte und kostengünstige Verfahren, technische Systeme und Geschäftsprozesse ein, die es zumindest auf wesentlichen Arbeitsfeldern zum Musterbetrieb für andere machen.
Carbon Footprint
Emissionen an CO2 und anderen Treibhausgasen bezogen auf ein einzelnes Produkt.
Carbon Leakage
engl. für „Verlagerung von CO2-Emissionsquellen“ – das Abwandern industrieller Produktion aus Ländern mit strengen CO2-Emissionvorgaben in Länder ohne solche oder mit geringeren Emissionsvorgaben. Dies führt häufig zu vermehrten globalen CO2-Emissionen: Das in Ländern mit viel geringeren Umweltauflagen gewonnene Metall muss kohlenstoffintensiv an die Weiterverarbeitungsstandorte transportiert werden. Die Abwanderung von Unternehmen und Produktion bedeutet auch einen Verlust an Arbeitsplätzen z. B. in Deutschland.
Contracting
Als Einspar-Contracting wird eine vertragliche Übereinkunft zur Umsetzung von Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs bezeichnet. Meist vereinbaren Immobilienbesitzer mit einem Contractor, dass dieser die Investitionskosten übernimmt und dafür einen Anteil der eingesparten Energiekosten bekommt.
Distickstoffmonoxid
Farbloses Gas aus der Gruppe der Stickoxide, bekannt unter dem Trivialnamen „Lachgas“. Die chemische Summenformel für das Gas ist N2O.
Elektrolyse
Elektrolyse ist das Zerlegen einer Strom leitenden Flüssigkeit (Elektrolyt) beim Anlegen einer Spannung. Die Moleküle der Salze, Säuren oder Laugen zerfallen im Wasser in elektrisch geladene Teilchen (Ionen). In den Elektrolyten sind die Ionen die Träger der elektrischen Ladung.
EMAS
Die Abkürzung „EMAS“ steht für die englische Bezeichnung „Eco-Management and Audit Scheme“ (= System für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung). In der Umgangssprache wird hierfür in der Regel der Betgriff „Öko-Audit“ verwendet. „EMAS“ ist jedoch der umfassendere Begriff.
Emissionen
Bezeichnung für die von industriellen Anlagen, Kraftfahrzeugen, Heizungen oder bei verschiedenen technischen Vorgängen freigesetzten Stoffe, wie z. B. Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme oder Strahlen in die Umwelt.
Emissionen, direkt
produktionsbedingter CO2e-Ausstoß in die Atmosphäre
Emissionen, indirekt
durch Energieverbrauch bedingter CO2e-Ausstoß
Energieintensität
pro Tonne aufgewendete Energie in kWh / MWh / GWh / TWh
Erz
Bezeichnung für ein Mineralaggregat oder ein Gestein, in dem nutzbares Metall rein oder in Erzmineralen in einem über dem geochemischen Durchschnitt liegenden Anteil so stark angereichert ist, dass es durch bestimmte Verfahren gewonnen und weiter verarbeitet werden kann.
Fossile Brennstoffe
Ist der Sammelbegriff für Brennstoffe, die in der Erde lagern und sich vor vielen Millionen Jahren aus tierischen und pflanzlichen Materialien gebildet haben (z. B. Torf, Kohle, Erdöl und Erdgas). Sie kommen nur in begrenzten Mengen vor und können nicht erneuert werden.
Frequenzumrichter
Mit einem Frequenzumrichter wird aus einem Wechselstrom (auch Drehstrom) mit bestimmter Frequenz eine veränderte Spannung generiert. Mit dieser umgerichteten Spannung wird dann der jeweilige Motor betrieben. Frequenzumrichter werden insbesondere eingesetzt, um das Anlauf- und Drehzahlverhalten von Motoren zu verbessern oder zu erweitern. Es gibt sie inzwischen auch für ein- oder zweiphasige Wechselstrommotoren wie z. B. Kondensatormotoren, um auch diese in der Drehzahl zu regeln. Dabei übernimmt der Frequenzumrichter ggf. die Bereitstellung der bislang vom Kondensator erzeugten zweiten Phase.
Galvanisieren
Ziel des Galvanisierens ist die Abscheidung metallischer Schichten auf Werkstoffoberflächen durch die Reduktion der Ionen einer Elektrolytlösung. Mit den dabei erhaltenen Überzügen wird in der Regel beabsichtigt, die physikalischen und chemischen Oberflächeneigenschaften von Werkstoffen in günstigem Sinne zu verändern.
GHG
Green House Gases, Treibhausgase (Kohlendioxid, Methan, Lachgas, Fluorkohlenwasserstoffe, Schwefelhexafluorid)
Gießwahlzdraht
In einem kontinuierlichen Verfahren unter Hitzeeinwirkung hergestelltes Vorprodukt für die nachfolgende Fertigung von Drähten und Kabeln mit nach Kundenwünschen eingestellten Durchmessern.
Grandfathering
„Grandfathering“ ist die in Deutschland im Rahmen des europäischen Emissionsrechtehandels vorgenommene Zuteilung von Emissionszertifikaten auf Basis historischer Emissionen in einer Basisperiode (definierter Zeitraum, z. B. 2000 – 2004). Nach diesem auch als Bestandsschutzmethode bezeichneten Verfahren ergibt sich die Zuteilung von Emissionsberechtigungen für eine Anlage aus der Multiplikation der durchschnittlichen CO2-Emissionen der Anlage in einer Basisperiode mit einem einheitlichen Erfüllungsfaktor. Das „Grandfathering“ war bei der Beantragung von Emissionszertifikaten für die 1. Handelsperiode (2005 – 2007) eine von mehreren Optionen, die Betreiber von Anlagen, die unter den Treibhausgasemissionshandel fallen, nutzen konnten. Mit dem aktualisierten Nationalen Zuteilungsplan (NAP II) für die 2. Handelsperiode (2008 – 2012) entfällt wahrscheinlich diese Antragsmöglichkeit, da hier nur noch ein Benchmark-System vorgesehen ist.
Grundlast
Netzbelastung, die während eines Tages in einem Stromnetz nicht unterschritten wird (meist nachts).
IPCC
Intergovernmental Panel on Climate Change (Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen)
ISO 14001
Diese weltweit gültige Norm legt die Kriterien für den Aufbau und die Überprüfung von Umweltmanagementsystemen fest. Hat der externe Gutachter ihre Einhaltung bestätigt, erhält ein Unternehmen ein Zertifikat und somit den Nachweis für ein funktionierendes Umweltmanagementsystem. Die Norm DIN EN ISO 14001 ist in vollem Umfang Bestand von EMAS II.
Kohlendioxid
Ist das gasförmige Hauptprodukt der Verbrennung organischer, Kohlenstoff enthaltender Substanzen mit Sauerstoff.
kWh
Die Wattstunde ist eine Maßeinheit der Arbeit und damit eine Energieeinheit. Eine Wattstunde entspricht der Energie, welche eine Maschine mit einer Leistung von einem Watt in einer Stunde aufnimmt oder abgibt. Im Alltag gebräuchlich und verbreitet ist die Kilowattstunde, das Tausendfache der Wattstunde.
Legierung
Metallische Werkstoffe, bestehend aus zwei oder mehr Metallen sowie ggf. noch aus Nichtmetallen (z. B. Kohlenstoff, Bor, Silizium). Die Herstellung von Legierungen erfolgt unter anderem durch Zusammenschmelzen und Zusammengießen, durch Pressen oder Sintern, durch Eindiffundieren von Legierungszusätzen in das Grundmetall, seltener durch chemische oder chemo-physikalische Zersetzung von Metallverbindungen.
Leistung, installierte
maximale elektrische Leistung der insgesamt installierten Generatoren in verschiedenen Kraftwerken (aber verschiedene Ausbeuten)
Messing
Bezeichnung für Legierungen aus Kupfer (56-90 %) und Zink mit (je nach Kupfergehalt) hell- bis rotgelber Farbe. Messing zeichnet sich durch hohe Festigkeit, gute Verformbarkeit und Korrosionsbeständigkeit aus. Als Tombak werden Messingsorten mit Kupfergehalten von 70 bis 90 % bezeichnet. Für den Guss verwendete Legierungen mit 56 bis 80 % Kupfer wurden früher Gelbguss genannt. Messing mit hohem Kupfergehalt (80-90 %) wird zu Schmuckwaren und Kunstgegenständen, mit niedrigerem Kupfergehalt (v. a. Ms63 und Ms58) zu Rohren, Bauprofilen und zu Armaturen verarbeitet.
Metallurgie
Oder auch „Hüttenwesen“. Sammelbegriff für Verfahren zur Herstellung von Metallen, z. B. aus Rohstoffen wie Erzkonzentraten, Rückständen und Recyclingmaterialien. Man unterscheidet pyrometallurgische (schmelzflüssige) und hydrometallurgische (nasschemische) Verfahren.
NE-Metalle
Als Nichteisenmetalle werden Metalle bezeichnet, die kein Eisen sind bzw. kein Eisen enthalten oder Legierungen in denen Eisen nicht als Hauptelement enthalten ist (Beispiele Kupfer, Aluminium, Zink, Bronze, Messing).
PFC
Perfluorcarbone (PFC) sind vollständig substituierte Fluor-Kohlenstoffverbindungen. Einfache Ketten wie das holofluorierte Octan, also C8F18 sind ebenso verbreitet wie komplexe, zyklische Fluor-Kohlenstoffverbindungen. Verwendung finden Perfluorcarbone als Kältemittel, aber auch als Isolationsmittel, z. B. in Transformatoren.
Photovoltaik
Gebiet, das sich mit der direkten Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie befasst. Ausgenutzt wird der photovoltaische Effekt (Sperrschicht-Photoeffekt) in Halbleitermaterialien (Solarzelle), mit denen u. a. photovoltaische Sonnenkraftwerke aufgebaut werden können.
Recycling
(Rezyklierung), in der Technik die Wiederverwendung von Abfällen, Nebenprodukten oder verbrauchten Endprodukten der Konsumgüter-Industrie als Rohstoffe für die Herstellung neuer Produkte. Das Recycling ist auf manchen Gebieten als Methode der Rohstoffbeschaffung (u. a. bei der Wiedergewinnung von Edelmetallen aus Münzlegierungen) sehr alt, gewinnt aber im Zuge der Verknappung von Rohstoffen und Energie sowie unter den Aspekten des Umweltschutzes auf zahlreichen weiteren Gebieten der chemisch-technischen Produktion und der Energiegewinnung zunehmend an Bedeutung. Kupfer ist zu nahezu 100 Prozent recyclingfähig; in Deutschland wird der Bedarf an Kupfer zu einem erheblichen Anteil über den Weg der Wiedergewinnung gedeckt.
Regenerative Energien
Regenerative Energien, auch erneuerbare Energien genannt, sind Energiequellen, die nach den Zeitmaßstäben des Menschen erneuerbar sind, das heißt, unendlich lange zur Verfügung stehen. Die wichtigsten Quellen sind: Solar-/Sonnenstrahlung, Erdwärme (Geothermie), Gezeiten- und Windkraft. Man unterscheidet erneuerbare von nicht regenerierbaren, fossilen Energieträgern (z. B. Kohle, Erdöl, Erdgas), deren Vorräte begrenzt sind.
SF6
Schwefelhexafluorid, SF6-Gas ist laut einer Studie des IPCC das stärkste bekannte Treibhausgas. 1 kg dieses Gases ist genauso schädlich wie 23.900 kg Kohlendioxid (CO2).
Solarthermie
Die Wärme der Sonne im ganzen Haus: Als „Solarthermie“ wird die Erwärmung von Trinkwasser und Heizungswasser durch Sonnenenergie bezeichnet. Im Gegensatz zur Photovoltaik wird dabei kein Strom erzeugt, vielmehr erwärmt das Sonnenlicht Wasser, das durch Sonnenkollektoren geleitet wird. Dieses Wasser wird entweder dazu genutzt, Trinkwasser zu erwärmen oder es fließt direkt in den Heizkreislauf. Mit der Solarthermie lassen sich viel Energie und damit Kosten sparen. Ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz und mittelfristig auch für den eigenen Geldbeutel.
Sonnenkollektor
(Solar[energie]kollektor), Anlage, mit der Sonnenenergie absorbiert und die entwickelte Wärme mit einem relativ günstigen Wirkungsgrad (30 – 50 %) zur Wärmebereitung (u. a. Gebäudeheizung) sowie zur Stromerzeugung (Sonnenkraftwerke) genutzt wird.
Spurenelement
Chemische Elemente, die für Lebewesen unentbehrlich sind. Im Gegensatz zu den Mineralbestandteilen benötigt der Organismus Spurenelemente nur in kleinsten Mengen („Spuren“). Kupfer zählt zu diesen lebenswichtigen Spurenelementen und wird unter anderem für die Blutbildung gebraucht. Darüber hinaus ist es ein wichtiger Bestandteil verschiedener Enzyme.
Stranggussverfahren
Kontinuierliches Gießverfahren, bei dem endlose Barrenstränge erzeugt werden. Eine mitlaufende Säge trennt während des Gießprozesses Einzelbarren mit variablen Längen ab. Die Stranggussformate mit unterschiedlichen Querschnitten werden durch Walzen, Strangpressen und Schmieden zu Bändern, Tafeln und Blechen sowie zu Profilen, Rohren und Schmiederohlingen weiterverarbeitet. Bei diskontinuierlichen Verfahren werden Barrenstränge mit endlicher Länge erzeugt.
Stromlücke
Differenz zwischen Spitzenlast (Verbrauch) und gesicherter Leistung
Umweltmanagementsystem
Umweltmanagementsysteme (UMS) sind Instrumente des vorsorgenden Umweltschutzes zur systematischen Erhebung und Verminderung der Umweltauswirkungen. In Europa wird vorwiegend die weltweit gültige Umweltnorm ISO 14001 oder die EMAS-Verordnung („Öko-Audit“) der EU angewandt.
Vermeidungskosten
Zusätzliche Kosten (bzw. Ersparnisse), die sich durch den Einsatz einer Technologie mit geringer Treibhausgasintensität gegenüber dem jeweils vorherrschenden Stand der Technik ergeben (ohne Berücksichtigung von Sekundäreffekten aus volkswirtschaftlicher Sicht).
Wärmekapazität, spezifische
Die Wärmemenge, die nötig ist, um die Temperatur eines Systems oder einer Substanz um 1 °C oder 1 K zu erhöhen. Die Wärmekapazität wird üblicherweise in JK-1 angegeben. Bezieht man die Wärmekapazität noch auf die Masseneinheit, so spricht man von spezifischer Wärmekapazität.
Wärmeleitfähigkeit
Wird Wärme innerhalb eines Stoffes von Teilchen zu Teilchen fortgeleitet, ohne dass die Teilchen selbst transportiert werden, so spricht man von Wärmeleitung. Die in der Zeit Δ t durch die Fläche A hindurchtretende Wärme Δ Q ist der Fläche A und der auf der Länge Δl herrschenden Temperaturdifferenz Δ T proportional. Die Proportionalitätskonstante ist die Wärmeleitfähigkeit eines Stoffes.
Warmhalteofen
Ein Ofen zur Flüssighaltung von geschmolzenem Material bis zur weiteren Verarbeitung.